Draisinen

Auf dieser Seite erfahren Sie Details und nähere Hintergründe zu den Draisinen, welche im Eisenbahnmuseum Kötzschau betriebsfähig erhalten und präsentiert werden. Die Fahrzeuge laden bei einem Museumsbesuch zur Mitfahrt ein.

Handhebel-Draisine "August"

Handhebel-Draisine "August" im Freigelände des Museums.

Die Handhebel-Draisine "August" entstand im Jahr 2016 durch die Draisinenbau Wetterau in Bad Nauheim für das Eisenbahnmuseum Kötzschau. Das Fahrzeug ist eine getreue Replik einer historischen Handhebel-Draisine aus der Zeit um 1910, wie sie von der Firma Draisinenbau Freund GmbH Hamburg ab 1901 hergestellt wurden. Mit ihren angebauten Sitzbänken mit Rückenlehne entspricht die Replik der Draisine dem von dieser Firma hergestellten Modell Nr. 47. Derartige Draisinen dienten den zuständigen Bahnmeistereien zur Unterhaltung, für Kontrollfahrten oder der Beförderung von Personal und Werkzeug zu kleineren Gleisbaustellen an den Bahnstrecken. Mitunter gab es dazu noch einachsige Anhänger, um die Ladekapazität weiter zu erhöhen. An den Rahmenverlängerungen, die gleichzeitig als Handgriffe ausgebildet waren, konnte mit min. 4 Personen das Fahrzeug schnell aus dem Gleis gehoben werden. Nach der Eisenbahnbau- und Betriebsordnung wurden Draisinen im § 81 zu den Nebenfahrzeugen der Gruppe A gezählt. Sie zählten damit zu den sog. Kleinwagen. Noch bis Anfang der 1960er Jahre fanden Draisinen eine Verwendung bei der Deutschen Reichsbahn. Für unsere Eisenbahnstrecke zwischen Leipzig und Großkorbetha sind durch mehrere unabhängige Augenzeugen in den 1950er Jahren noch Einsätze genau solcher Handhebel-Draisinen bei den Bahnmeistereien belegt. Für eine kurz abgestellte Draisine gibt es auch einen Sichtungsbericht aus dieser Zeit in Kötzschau, bei dem Kinder verbotener Weise auf einem Stumpfgleis mit dem Fahrzeug fuhren.

 

Der Rahmen unserer Draisine "August" besteht vollständig vorbildentsprechend aus Buchenholz und ist fest verschraubt. Der Antrieb der Draisine erfolgt mittels Wippe, an der bis zu 4 Personen hebeln können. Von hier werden die Kräfte mit einem an ein großes Zahnrad angebrachten Exzenter in eine drehende Bewegung umgesetzt. Das große Zahnrad greift in ein kleines Zahnrad. Dieses sitzt auf der Antriebsachse. Die Draisine besitzt eine originalgetreue Holzklotzbremse, die über ein Gestänge mittels Fußpedal betätigt wird. Signal- und Warntöne können mit einer handbetätigten Glocke gegeben werden. Die Draisine besitzt an den beiden Langseiten angebaute Sitzänke. Dadurch können weitere 6 Personen befördert werden. Das Fahrzeug ist zwar eine getreue Replik mit Baujahr 2016, besitzt allerdings originale Blechräder mit Speichen einer originalen alten Draisine. Somit sind die Räder die ältesten Teile an dem Fahrzeug.

 

Die Draisine "August" wurde nach dem Königlich Preußischen Baurat, Oberingenieur und Betriebsdirektor der Thüringischen Eisenbahn-Gesellschaft Ferdinand August Mons (1809 - 1872) benannt. August Mons zeichnete als Bauleiter bis in Details an Gebäuden, Brücken, Trassierung in den Jahren 1855/56 für den Bau der Eisenbahnstrecke zwischen Leipzig und Großkorbetha verantwortlich. Eine bedeutende Stellung in der Geschichte des Systems Eisenbahn nimmt er als intelektueller Urheber der Einführung durchlaufender elektrischer Liniensignale ein. Der Name ist an der Draisine in Form der Unterschrift von August Mons angebracht.  

 

Handhebel-Draisine "August" kommt hauptsächlich auf der eigenen Gleisanlage im Eisenbahnmuseum Kötzschau zum Einsatz. Außerdem finden regelmäßig Gasteinsätze auf anderen Bahnstrecken, Eisenbahnmuseen u. dgl. statt. So fuhr unser "August" zum Beispiel schon mehrfach in Sangerhausen, Espenhain, auf der Anschlussbahn des Leuna-Werkes oder in Lugau / Erzgebirge. Das Fahrzeug beförderte dabei unzählige Fahrgäste und sorgte stets für Begeisterung bei Groß und Klein.

 

Hersteller: Draisinenbau Wetterau, Bad Nauheim

Baujahr: 2016

Spurweite: 1435 mm

Länge: 2200 mm

Bremse: Mechanisch, 2 Holzbremsklötze

Gewicht: etwas über 400 Kg

V-max: 20 Km/h

Die Handhebel-Draisine "August" können Sie in u.a. in diesem Film auf unserem YouTube-Kanal sehen:

Fahrrad-Draisine "Lövgroda"

Fahrrad-Draisine "Lövgroda".

Das Baujahr der Fahrrad-Draisine "Lövgroda" ist leider nicht bekannt. Hergestellt wurde sie von der Firma Komplettfabriken Sörvik, Leif Igelström in Ludvika / Schweden. Im Jahr 2018 kam die Draisine zum Eisenbahnmuseum Kötzschau. Der gesamte Rahmen besteht aus Stahl, bei einem dreieckigen Grundriss. Die drei Räder sind aus Stahlringen zusammengeschraubt. Wobei nur die beiden Räder unter dem Fahrer durch doppelseitige Spurkränze spurführend sind. Das einzelne Rad liegt nur auf der Schiene auf. Der Antrieb erfolgt wie bei einem Fahrrad, mittels Pedale, Kette und Zahnrad. Wobei selbst bei insgesamt drei mitfahrenden Personen, das Fahrzeug dennoch leicht und mit hohem Tempo zu bewegen ist. Gebremst wird über eine Fußpedalbremse, die auf ein Rad wirkt. Der Klappsitz für die beiden Beifahrer, kann vollständig umgeklappt werden. Damit kann eine Person mittels Griffen die gesamte Draisine mittig anheben und somit die Fahrtrichtung geändert werden. Bis zu 3 Personen können auf dem Fahrzeug fahren. Signal- und Warntöne werden mit einer handbetätigten Mehrton-Klingel gegeben. Wie es beim Eisenbahnmuseum Kötzschau üblich ist, hat auch diese Draisine einen Namen bekommen. Er lautet "Lövgroda" was auf Schwedisch so viel wie "Laubfrosch" bedeutet. Ausschlaggebend dazu war die Herkunft, Größe, Form und Farbe der Draisine.

 

Die Fahrrad-Draisine "Lövgroda" wird hauptsächlich auf der eigenen Gleisanlage im Eisenbahnmuseum Kötzschau eingesetzt. Da sie allerdings recht einfach transportabel ist finden immer wieder auch Einsätze auf anderen Bahnstrecken, Bahnhöfen, bei anderen Vereinen u. dgl. statt. Dann meist gemeinsam mit der Handhebel-Draisine "August". So fuhr "Lövgroda" zum Beispiel bereits mehrfach in Sangerhausen, auf der Anschlussbahn der Leuna-Werke oder in Lugau / Erzgebirge.

 

Hersteller: Komplettfabriken Leif Igelström, in Ludvika / Schweden

Baujahr: Unbekannt.

Baunummer: 782

Spurweite: 1435 mm

Länge: 1500 mm

Bremse: Mechanisch, Bremsklotz auf ein Rad

Gewicht: Ca. 60 - 70 kg

V-max: 20 Km/h 

Schienenfahrrad SF 1                              Dauerleihgabe Leipziger Dampf KulTour

Das Schienenfahrrad SF 1 am Tag seiner Anlieferung 2019.

Das Schienenfahrrad SF 1 ist eine Dauerleihgabe der Leipziger Dampf KulTour und kam im Jahr 2019 ins Eisenbahnmuseum Kötzschau. Es wurde im Jahr 2017 gebaut. Hergestellt  aus einem handelüblichen (aber bereits historischen) Fahrradrahmen. Hinzu kamen Räder aus Aluminiumguss, die ursprünglich von einem Rottenfahrzeug (fahrbares Leitergerüst vom Oberleitungsbau) stammen. Der Rahmen wurde mit Stahlrohr verlängert und an die Anforderungen als Schienenfahrzeug angepasst. Der Grundriss entspricht einem Dreieck. Neben dem Fahrer ist eine hölzerne Ladefläche angeordnet, auf der Werkzeug u. dgl. transportiert werden kann. Der Antrieb erfolgt wie bei einem Fahrrad, mittels Pedale, Kette und Zahnrad. Wobei das Fahrzeug dennoch leicht und mit hohem Tempo zu bewegen ist. Gebremst wird ebenso über die Pedale, die Rückwärtsfahrt erfolgt durch entgegengesetztes Treten der Pedale. Nur eine Person kann auf dem Fahrzeug fahren, da es als Dienstfahrzeug entstand und genutzt wurde. Signal- und Warntöne werden mit einer normalen Fahrradklingel gegeben.

 

Hersteller: A. Schröter

Baujahr: 2017

Fahrzeugnummer: SF 1

Spurweite: 1435 mm

Länge: ca. 1500 mm

Bremse: Mechanisch, durch Pedale

Gewicht: Ca. 95 kg

V-max: 20 Km/h 

Das Museum hat wieder geöffnet:

Sonntag

 24. März 2024

14:00 - 18:00 Uhr

Weitere Öffnungstermine finden Sie hier.

Anreise

Museum zur Geschichte

der Eisenbahnstrecke

Leipzig - Großkorbetha
Am Bahnhof 27
06237 Leuna / OT Kötzschau

 

Stündlich erreichbar in den Zügen der ABELLIO Rail Mitteldeutschland GmbH

Die Linie RB 20

Ab Leipzig Hbf in 22 Min.

Ab Erfurt in 75 Min.

Ab Eisenach in 120 Min.

 

Anfahrt mit dem PKW

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und Träger des Siegels

Partner der Landesgartenschau

Bad Dürrenberg 2024

  Update: 

 26.02.2024 

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